Learning Together: 11 Tabuthemen nach der Geburt, über die kaum einer spricht.

 
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Wie ihr wisst legt das Careteam der Selfcare Society ganz besonders viel Wert auf das Brechen von Tabus. Daher wollen wir Themen ansprechen, über die kaum jemand spricht oder berichtet. Denn wir wissen, wie viel es einem Einzelnem bedeuten und helfen kann, wenn über bestimmt Dinge berichtet wird. Nicht nur, weil wir uns somit stärker verbunden fühlen, sondern weil uns in diesem Zusammenhang vor allem eines klar wird: Wir sind alle nur Menschen, ausgestattet mit Ecken und Kanten. Und auch wenn all unsere Probleme nicht exakt gleichen sollten, können wir nicht leugnen, dass das ein oder andere “Tabuthema” auch uns betrifft.

Um den Stein für mehr Transparenz wieder einmal ins Rollen zu bringen, möchten wir heute über die häufigsten Tabuthemen nach einer Geburt sprechen. Denn vom “Schweigen” können wir weder von einander lernen, noch uns gegenseitig helfen.

Let’s learn together.

Die Geburt und was danach kommt:

Die Geburt seines eigenen Kindes gehört zu den wohl schönsten, wenn nicht sogar DER SCHÖNSTEN Erfahrung im Leben. Die Vorbereitungen in der Schwangerschaft werden mit viel Sorgfalt getroffen, denn die Vorfreude auf den kleinen Schatz ist nicht zu übertreffen. Was passiert jedoch mit der frisch gebackenen Mutter nach der Geburt? Wieso wird so selten über “die Zeit danach” gesprochen? Wir haben die Mamis unserer Selfcare Society-Community über die häufigsten Probleme nach einer Geburt befragt.

Hier kommen die 11 häufigsten Probleme nach der Geburt:

1. Erholsamer Schlaf ade!

Verabschiede dich von dem nächtlichen Schönheitsschlaf, denn er wird gegen Fütterungszeiten eingetauscht. Ist der kleine Schatz einmal da, werden die Schlafzeiten der Eltern dem Baby angepasst. Wie viele Stunden Schlaf am Stück dir gegönnt sind, hängt von deinem Sprössling und wie oft er gestillt werden möchte ab. Je nach Appetit und Lebhaftigkeit des Babys kann das vollkommen unterschiedlich sein. In den ersten Wochen nach der Geburt pendelt sich im besten Fall eine Routine ein. Das macht es um einiges einfacher.

Ein Tipp von deinem Carerteam:

Auch wenn dein Baby Priorität Nummer 1 ist, darfst du dich und deine eigenen Kräfte nicht vergessen. Denn wenn du dich nicht gut fühlst, kannst du dich auch nicht um deinen Sprössling kümmern. Ebenso kann ein gutes Teamwork mit deinem Partner von großem Vorteil sein. Wenn möglich, versuche dich tagsüber, wenn dein Baby schläft, ebenfalls hinzulegen und zu schlafen. So hast du wieder ausreichend Energie für den Alltag.

2. Haarausfall

In der Schwangerschaft sahen deine Haare und Nägel noch wunderschön aus? Nach der Geburt ist dein Haar plötzlich spröde, glanzlos und deine Nägel brüchig? Harrausfall ist leider keine Seltenheit nach der Geburt, denn sehr viele frischgebackene Mamis leiden unter genau diesem Problem.

Ein Tipp von deinem Careteam:

Gib deinem Körper etwas Zeit. Deine Hormone werden sich wieder einpendeln.
Ungefähr acht bis neun Monate nach der Geburt sollten dieses Problem der Vergangenheit angehören. Spätestens dann sollten deine Haare wieder gesund und kräftig nachwachsen. Durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung kannst du deinen Körper zusätzlich unterstützen. Sollten zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel für dich in Frage kommen, bitten wir dir dich mit deinem Arzt Absprache zu halten.

3. Rückenschmerzen

Es ist ganz normal, dass der Hormonhaushalt nach der Geburt aus dem Gleichgewicht kommt. Diese Schwankungen können zu Müdigkeit, Schweißausbrüchen, Stimmungsschwankungen aber auch Rückenschmerzen führen.

Ein Tipp von deinem Careteam:

Kleine und vor allem sanfte Trainingseinheiten können dir dabei helfen die Muskulatur zu stärken und deine Beschwerden loszuwerden. Versuche es mal mit einem Gymnastikball. Ebenso solltest du dir immer wieder ausreichend Ruhe gönnen.

 

4. Stillen und schmerzende Brustwarzen

Stillen ist nicht nur wichtig für die Entwicklung deines Babys, sondern auch die beste Nahrungsgrundlage. Was einem jedoch anfangs nicht bewusst ist, ist wie sehr die Brustwarzen der Mama in Mitleidenschaft gezogen werden.  Das intensive Saugen beansprucht die empfindliche Haut der Brustwarzen, so dass es zu Schmerzen kommen kann. Ebenso kann es durch einen Milchstau zu einer Brustentzündung kommen. 

Ein Tipp von deinem Careteam:

Bei diesen Problemen können Cremes, Stillhütchen und Gels wirksam helfen und den Schmerz lindern. Sobald du im Stillen ein wenig routinierter bist, verschwinden in der Regel auch die Schmerzen. Sollte es sich um einen Milchstau handeln, dann ist eine stufenlos verstellbare Milchpumpe bestens für die dringend nötige Entlastungsarbeit geeignet. Notfallmäßig bekommt man sie in der Apotheke oder hier: Milchpumpen

5. Depression

Der Wochenbett-Blues beginnt rund drei Tage nach der Geburt und ist oftmals eine kurzeitige Erscheinung, jedoch sind rund ein dreiviertel aller Frauen von diesem Stimmungstief betroffen. In dieser Zeit kann es schon mal vorkommen, dass frischgebackene Mütter Außenreize viel intensiver wahrnehmen.

Ein Tipp von deinem Caretam:

In dieser sensiblen und sehr emotionalen Phase können Entspannungsübungen, Spaziergänge in der Natur, Meditation, sowie die Unterstützung vom Partner, der Familie und Freunden hilfreich beim Spannungsabbau sein.

Oder du gönnst dir etwas Me-Time und verwöhnst dich – zündest Kerzen an, nimmst ein Bad, greifst zu einem Buch und kommst zur Ruhe.

6. Inkontinenz

Inkontinenz ist keine Frage des Alters, denn es kann junge Frauen in gleichem Maße betreffen wie ältere. Natürlich ist es unangenehm wenn beim Lachen, Joggen, Husten, Niesen usw. ein paar Tröpfchen ins Höschen gehen. So viele Frauen sind nach der Geburt davon betroffen, nur wird kaum darüber gesprochen. Was steckt hinter dieser Blasenschwäche? Es handelt sich in den meisten Fällen um eine schwache Beckenbodenmuskulatur, die durch die Zeit in der Schwangerschaft, sowie durch die Geburt stark beansprucht wurde. 

Ein Tipp von deinem Careteam:

Die beste Prävention gegen eine Inkontinenz nach der Geburt ist eine Stärkung der Beckenbodenmuskulatur. Wer sich selbst in der Schwangerschaft sportlich betätigt, hat nach der Geburt wesentlich weniger Probleme. Sollte es bereits zu einer Blasenschwäche gekommen sein, helfen Stoffbinden als natürlicher Schutz. Diese findest du hier: Stoffbinden

  

7. Schmerzen beim Sex

Da sich die Gebärmutter nach der Geburt nicht so schnell vollständig zurück bildet, kann sich der Geschlechtsverkehr mit dem Partner in den ersten Wochen nach der Geburt noch etwas unangenehm anfühlen und sogar schmerzen. Deshalb raten Frauenärztinnen und Frauenärzte nach einer Geburt noch mindestens vier Wochen mit dem Liebesakt zu warten. Denn solange deine Gebärmutter nicht vollständig ausgeheilt ist, besteht eine erhöhte Gefahr für Infektionen. Selbst nach einem Kaiserschnitt kann Sex noch etwas schmerzhaft sein. 

Ein Tipp von deinem Careteam:

Es ist sinnvoll deiner Ärztin oder deinem Arzt in diesem Punkt zu vertrauen, um Infektionen so gut es geht zu vermeiden. In der Anfangsphase kann es auch ratsam sein mit Kondom zu verhüten, damit keine Erreger in die Scheide oder die Gebärmutter gelangen. Ebenso können Rücken- und Beckenbodentraining dem Liebesakt gut tun, denn ein straffer Beckenboden wirkt sich förderlich auf das Lustempfinden aus.

 

8. Probleme beim Stuhlgang und Hämorrhoiden

Hämorrhoiden können leider recht häufig auftreten, da die Blutgefäße des Beckenbodens in der Schwangerschaft und während des Geburtsvorgangs stark belastet werden. Diese Beschwerden sind sehr lästig, jedoch sind sie meistens nur ein vorübergehendes Problem. Viele Mütter leiden zusätzlich noch unter Verstopfungen, weil sie aus Angst vor Schmerzen den Toilettengang meiden wollen.

Ein Tipp von deinem Careteam:

Hier können Po-Duschen unterstützen: HappyPo

 

9. Blutungen

Bei der Geburt löst sich die Plazenta (der Mutterkuchen) von der Gebärmutter. Durch diesen Prozess entsteht eine Wunde im Organ. Bis diese voll ausgeheilt ist, sondert sie ein bestimmtes Sekret ab. Hierbei handelt es sich um den sogenannten Wochenfluss, der zwischen vier und sechs Wochen andauert. Weil in der Anfangszeit der Wochenfluss recht intensiv ist, kann es schon mal passieren, dass sich Binden superschnell vollsaugen. Das kann deinen Alltag sehr einschränken und zusätzlich das persönliche Wohlbefinden mindern.

Ein Tipp von deinem Careteam:

Auch wenn die Zeit (in der Blutungen auftreten) sehr mühsam sein kann, solltest du wissen: Es wird täglich weniger und du hast es bald überstanden! Eine gute Intimhygiene ist während dem Wochenendfluss besonders wichtig, denn leider besteht eine ziemliche hohe Infektionsgefahr. Hier können wir dir zu Periodenslips raten: Periodenunterwäsche

10. Postnatale Schmerzen

Wenn du eine natürliche Geburt hattest, kennst du mit Sicherheit diese Schmerzen, die sich nach der Geburt im gesamten Intimbereich bemerkbar machen. Postnatale Schmerzen sind völlig normal, denn schließlich hast du ein kleines Lebewesen geboren. Ebenso kann es nach einer Geburt immer wieder zu Nachwehen kommen, denn im Zuge der Gebärmutterrückbildung wird die Muskulatur kräftig beansprucht. Sowohl eine normale Geburt als auch ein Kaiserschnitt sind kein Zuckerschlecken. Du musst dich nicht schämen, wenn du etwas länger Zeit brauchst um dich wieder “top fit” zu fühlen.

Ein Tipp von deinem Careteam:

Ganz egal ob du dich für eine normale Geburt oder einen Kaiserschnitt entschieden hast - Gib deinem Körper danach die Zeit, die er braucht, um sich zu regenerieren. Du musst dich weder dafür schämen, noch etwas überstürzen. Ruhephasen sind auch für dich als frischgebackene Mama sehr wichtig!

11. Dicke Beine und Thrombosen

Weil in den ersten Wochen nach der Geburt vermehrt Wasser ausgeschieden wird und sich die Hormone umstellen, dickt das Blut ein. Dieser Vorgang erhöht das Risiko für Thrombosen in den Bein- und Beckenvenen. Zur Vermeidung empfehlen Ärzte und Hebammen, dass sich die Mütter bereits wenige Stunden nach der Entbindung wieder normal bewegen und herumlaufen sollten. Ist Bettruhe angeordnet, wird Heparin gespritzt, ein blutverdünnendes Medikament.

Ein Tipp von deinem Careteam:

Als Vorzeichen der Thromboseneigung bemerken viele Frauen, dass sich ihre Beine dick und schwer anfühlen – hier hilft längeres Stehen und Sitzen zu vermeiden. Konstante Bewegung ist empfehlenswert. Brennen die Beine, bringen kalte Fuß- und Bein(wechsel)duschen sofortige Erleichterung.