Mythos: Stimmt es, dass Parabene gefährlich sind & gemieden werden sollten?

 
4e1cf82108b60e9b2f35faa1e3d3e123.jpg
 

Wie gefährlich sind Parabene wirklich? Ist hinter den Schauergeschichten, die über Parabene im Netz kursieren, etwas dran? Sollten sie unbedingt gemieden werden?

Lasst uns gemeinsam eine weiteren Mythos aufdecken und einen Blick auf die Wissenschaft hinter dem Marketing-Wort “Paraben-Frei” werfen.

Was sind Parabene?

Parabene sind Konservierungsstoffe. Sie sorgen dafür, dass Produkte länger haltbar sind und sich keine Bakterien oder Pilze bilden. Sie gehören zu den ältesten Konservierungsmittel und werden nicht nur in Kosmetikprodukten, sondern auch in Nahrungsmitteln und Pharmazeutika verwendet. Die am häufigsten verwendeten Parabene sind: Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben und Butylparaben.

Verschiedene Parabene wirken am besten unter verschiedenen Bedingungen und wirken gegen verschiedene Mikroben (Bakterien, Viren & Pilze). Daher werden sie häufig in Kombination verwendet, um die konservierende Wirkung zu verbessern.

In mehreren Jahrzehnten wurden mehr als 500 unabhängige Studien zur Sicherheit von Parabenen durchgeführt. Sie gelten wegen ihrer niedrigen Toxizität und der Art, wie sie bei der Einnahmen von unserem Körper verstoffwechselt werden, als sicher. Sie sammeln sich nicht an oder werden vom Körper abgelagert. Sie werden auf natürlichem Weg ausgeschieden.

Parabene in Pflanzen, Gemüse und Obstsorten:

Wann hast du das letzte Mal Information über das Krebsrisiko von Erdbeeren, Gurken, Zwiebeln, grünem Tee, Oliven oder auch Beeren gesehen? Denn sie alle enthalten von Natur aus Parabene.

Hier findest du die Zusammensetzung einer “natürlichen” Blaubeere. In der letzten Spalte kannst du Methylparaben wiederfinden.

 
fded53d02cf3bb1f57543637bf8c933c.jpg
 

Wie bereits erwähnt und auf dem Bild dargestellt, kommen Parabene von Natur aus in vielen Pflanzen, Gemüse- und Obstsorten vor. In Pflanzen kommen sie in Form von p-Hydroxybenzoesäure (PHBA) vor, einer Substanz, die zum Schutz der Pflanze in Parabene zerfällt. In vielen Produkten werden z.B.: Methylparabene & Propylparabene eingesetzt (beide sind Ester von PHBA). Sie werden allerdings synthetisch produziert, weil es zu aufwändig wäre, sie aus Nahrungsmitteln zu extrahieren. Sie stimmen jedoch zu 100% in ihrer molekularen Struktur mit ihrem pflanzlichen Pendant überein, sowohl strukturell als auch biochemisch.

Wie bereits in diesem Beitrag erklärt: Natürlich vs. Chemisch - Was ist besser? Deine Haut erkennt nicht, ob ein Inhaltsstoff „natürlicher“ oder „synthetischer“ Herkunft ist. Sie erkennt die molekulare Struktur.

Ein Beispiel:

Wasser: Egal ob „natürliches“ oder „synthetisch hergestelltes“ Wasser, beides ist H2O. (gebildet aus je zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom)

Warum sind viele gegen Parabene?

Auf Grund von Fehlinterpretationen & mangelhaft durchgeführten Studien, in denen ein Zusammenhang zwischen Parabenen & Brustkrebstumoren gefunden wurden. Diese Fehlinterpretationen wurden später öffentlich zurückgezogen. Es konnte kein kausaler Zusammenhang zwischen Parabenen und Brustkrebs nachgewiesen werden.

Zum Vergleich: Sojabohnen, Hopfen, Vollkornschrot & anderen Lebensmittel zeigen eine höhere östrogene Wirkung. Denke auch an die Einnahme der Pille: Die meisten hormonellen Verhütungsmittel enthalten eine Kombination aus Östrogen und Gestagen. Dieses wird täglich von vielen Frauen eigenommen, verboten wurde es aber auch nicht.

Viele dieser Schauergeschichten, die über Parabene kursieren, gehen von Firmen aus, die ihre eigenen Zwecke damit verfolgen. Medien greifen diese Geschichten auf und verbreiten sie weiter.

Das hat leider bei einigen Herstellern dazu geführt, dass andere Alternativen verwendet werden, die noch nicht komplett erforscht & untersucht wurden. Es werden Alkoholkonzentrationen erhöht, um die Keimbelastung in den Griff zu bekommen, oder ätherische Stoffe eingesetzt, um Bakterien abzutöten. Studien haben gezeigt, dass alternative Konservierungsstoffe oft mit größerer Wahrscheinlichkeit allergische Reaktionen hervorrufen als Parabene. Vollständig auf Parabene zu verzichten, wird also weder vom Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) noch vom Bundesverband für Risikobewertung (BfR) empfohlen.

Hier ein Beispiel für eine schlechte Alternative:

Methylisothiazolin, das auch für Wandfarbe & Industriereiniger verwendet wird, kam in Kosmetika als Ersatz zum Einsatz. Es ist inzwischen verboten, weil es Allergien verursachte.

Sind Parabene nun sicher?

Tatsache ist: Parabene haben eine lange Geschichte der sicheren Verwendung, gehören zu den effektivsten und ältesten Konservierungsmittel und werden seit 1930 verwendet und weltweit von Gesundheitsbehörden genehmigt.

Siehe hier: Laut dem Scientific Committee on Consumer Safety (SCCS), dem Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) und dem Bundesverband für Risikobewertung (BfR) sind Parabene in der Kosmetik sicher.