Learning Together: Die verschiedenen Behandlungsformen einer Akne - Prävention, Therapie und Produktvorstellungen.

 
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In dieser Learning Together Serie: Die verschiedenen Formen von Akne - Symptome, Ursachen und Diagnose haben wir uns dem Basis-Wissen zum Thema Akne gewidmet. Heute möchten wir dir zeigen, welche Behandlungsformen es gibt und worauf du präventiv achten kannst.

Let’s learn together.

Wie man die richtige Aknebehandlung findet:

Gibt es eine allgemeine Behandlungsform, die bei jeder Akne-Form zu einer schnellen Besserung führt?

Leider nein, da es nicht DIE Akne gibt. Eine Aknebehandlung sollte sich in erster Linie nach der Ausprägungsform richten. Ebenso ist es wichtig auf den individuellen Hauttyp und Hautzustand einzugehen und bei der Wahl der Behandlungsform die möglichen Ursachen (Risikofaktoren) zu berücksichtigen.

Zur Behandlung von Akne, der Abmilderung des Krankheitsverlaufs und der Vermeidung von Spätfolgen (Narbenbildung) stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

Aknebehandlung - die äußerlichen und systematischen Behandlungsformen:

Die äußere Aknebehandlung:

Bei der äußerlichen Aknebehandlung (leichten bis mittelschweren Akne-Form) können Waschlotionen, Salben, Gele, Lösungen etc. als Lokaltherapeutika eingesetzt werden. Diese werden verwendet um die Talgproduktion und die Verhornung in den oberen Hautschichten zu verringern und die Vermehrung der akne-auslösenden Bakterien zu bremsen. 

Beispiele für die topische Anwendung:

Gesichtsreinigungen mit AHA oder BHA (Milchsäure, Salicylsäure etc.) Siehe hier: Cerave

Peelingprodukte mit AHA oder BHA (Milchsäure, Glykolsäure, Weinsäure, Salicylsäure etc.) Siehe hier: Paulas Choice

Zinksalben für die punktuelle Anwendungen bei Unreinheiten Siehe hier: Medipharma

Suspensionen mit Benzoyl Peroxide (2,5% oder 5%) Siehe hier: Benzaknen

Gele mit Benzoyl Peroxide (2,5% oder 5%) Siehe hier: Cordes

Cremen mit Azelainsäure 10% Siehe hier: Paulas Choice

Skinoren Gel (15% Azelainsäure, verschreibungspflichtig)

Skinoren Creme (20% Azelainsäure, verschreibungspflichtig)

Differin Gel (Adapalen, verschreibungspflichtig)

Epiduo (Benzyolperoxide, Adapalen, verschreibungspflichtig)

Retin-A-Creme 0,05% (Vitamin A-Säure 0,05 %, verschreibungspflichtig)

Antibiotika gegen Akne (wie Erythromycin, Clindamycin, Tetracyclin in Salbenform, verschreibungspflichtig)

Beispiele für kosmetische/medizinische Behandlungen:

Mechanische Ausreinigung von Mitessern, Pusteln, Papeln (bitte nur von Fachleuten machen lassen)

Mikrodermabrasionen

Bestrahlung mit selektivem UV-Licht und die Farblichttherapie (Blau- und Rotlicht)

Professionelle chemische Peelings

Schälkuren

DIE INNERLICHE, MEDIKAMENTÖSE BEHANDLUNG:

Bei Akne-Formen mit mittelschwerem bis schwerem Verlauf wird mit inneren/medikamentösen Behandlungsformen gearbeitet. Sehr häufig kommen dabei Antibiotika, spezielle Akne-Medikamente und die Antibabypille zum Einsatz.

Antibiotika (in Form von Tabletten)

Antibiotika werden eingesetzt um die Bakterien zu bekämpfen, welche die Entzündungen einer Akne begünstigen können. Jedoch können Antibiotika keinen Unterschied zwischen “guten und “schlechten” Bakterien machen. Sie „töten“ alles ab, was ihnen in die Quere kommt und können deshalb mögliche Nebenwirkungen wie Pilzinfektionen, Magen-Darm-Beschwerden oder Leberschäden auslösen. Daher ist die Akne-Behandlung mit Antibiotika selbst bei Experten sehr umstritten. Sie darf und sollte nicht als Dauerbehandlung eingesetzt werden, weil der Körper zusätzliche Resistenzen entwickeln könnte. Auf eine beschränkte Anwendungsdauer sollte unbedingt geachtet werden, um somit Bakterien-Resistenzen zu vermeiden.

Akne Medikamente (mit dem Wirkstoff Isotretinoin)

Dieses Akne-Medikament kann Mitesser, Pusteln, Papeln etc. bekämpfen, hilft jedoch nicht bei einer bakteriellen Infektion.

Was der Wirkstoff Isotretinoin macht, ist die Aktivität der Talgdrüsen zu reduzieren, so dass diese weniger bis keinen Talg mehr produzieren. Zusätzlich wird die verstärkte Abstoßung von abgestorbenen Hautzellen angeregt. Somit kann ein übermäßiger Talgfluss, sowie eine Verhornungstörung reguliert werden, um die Akne-Symptome zu lindern. Was man nicht aus den Augen lassen sollte, ist das Isotretinoin-Behandlungen zu unterschiedlichen Nebenwirkungen führen können und durch dieses Akne-Medikament mögliche Ursachen wie z.B Hormonschwankungen nicht behandelt werden können. Frauen dürfen unter dieser Therapie nicht schwanger werden, deshalb ist eine Verhütung eine Voraussetzung einer Isotretinoinverordnung. Sollte es sich um einen sehr schweren Akne-Verlauf handeln, kann die Einnahme im “low-dose”- Schema unter einer ärztlichen Begleitung, sowie regelmäßigen Blutkontrollen helfen. Bitte lasse dich von einem Facharzt aus der Dermatologie gut beraten. Bei leichten und mittelschweren Akne-Formen sollte eine Isotretinoin-Behandlung nicht die erste Option sein.

Anti-Babypille (auf Anti-Androgenen-Basis)

Da viele Akne-Fälle durch eine Hormonschwankung ausgelöst werden (männliche Geschlechtshormone/Androgene), wird häufig die Anti-Baby-Pille (weibliche Geschlechtshormone/Anti-Androgene) zur Akne-Behandlung verschrieben. In diesem Fall wird auf spezielle Präparate geachtet, die auf Anti-Androgenen basieren. Durch diese Hormoneinnahme soll die Talgproduktion reduziert und die Entstehung von Mitessern, Pusteln und Papeln reduziert werden. Auch hier gilt es zu beachten, dass die Einnahme einer Pille zu möglichen Nebenwirkungen wie einem erhöhten Thrombose-Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc. führen kann. Sollten familiäre Vorerkrankungen bekannt sein, wäre es sehr wichtig deinen Arzt darüber in Kenntnis zu setzen.

Möglichkeiten um eine Akne vorzubeugen:

Gibt es Möglichkeiten um eine Hauterkrankung wie Akne vorzubeugen ?

Leider nein. Niemand kann dir einen sicheren Schutz vor einer Akne garantieren, da nicht nur hormonelle, sondern vermutlich auch genetische Ursachen bei der Entstehung dieser Hautkrankheit eine große Rolle spielen können. Worauf man jedoch achten kann, ist die Vermeidung von den verschiedenen Risikofaktoren.

Worauf du achten kannst:

Die richtige Pflege:

Achte auf eine milde, jedoch effektive Basis-Hautpflege. Versuche potenzielle Reizungen durch Duftstoffe, ätherische Öle, hohe Mengen an einfachen Alkoholen in deiner Pflege zu meiden. Neben deiner Basis-Pflege (Reinigung-Pflege-Sonnenschutz) kannst du Wirkstoffe wie Glykolsäure, Salicylsäure, Azelainsäure, Benzoyl Peroxide, Retinol usw. in deine Routine einbauen.

Gesunde & ausgewogene Ernährung:

Achte auf eine ausgewogene Ernährung (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Fisch sowie Fleisch in Maßen, wenig Zucker und Milchprodukte) und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Äußere Einflüsse:

Achte auf einen täglichen Sonnenschutz. Deine Haut sollte vor übermäßiger Sonneneinstrahlung unbedingt geschützt werden.

Psyche:

Achte auf einen Ausgleich - ob durch Sport oder anderen Hobbies, die dir Freude bereiten. Solltest du ständigem Stress ausgesetzt sein, kann sich das negativ auf das Immunsystem und die Hormonproduktion auswirken und so die Entstehung von Akne begünstigt werden. 

Gesundheit:

Achte auf eine jährliche Gesundenuntersuchung und lasse deine Vitalwerte kontrollieren. Solltest du eine Unverträglichkeit gegen bestimme Stoffe oder Nahrungsmittel vermuten, lasse diese durch einen Allergie-Test in einem Allergie-Zentrum abklären. Wenn es sich jedoch um eine Hormonschwankung handeln sollte, ist die erste Anlaufstelle die Gynäkologie und/oder die Endokrinologie. Dort kann der aktuelle Stand deiner Hormonwerte kontrolliert werden. Bei möglichen Magen-Darm-Beschwerden, könnte man eine Darmsanierung in Erwägung ziehen. Lass dich von deinem Hausarzt beraten.