Learning Together: Feuchthaltemittel, Weichmacher und Okklusiva - Wie funktionieren Feuchtigkeitscremes eigentlich?

 
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Feuchtigkeitscremes sind ein wichtiger Bestandteil jeder grundlegenden Hautpflege. Sie reichen von langweilig bis luxuriös, von Anti-Akne bis Anti-Aging, von Drogerie bis exklusiv - aber was machen sie eigentlich? Heute möchten wir uns den drei Hauptgruppen von Feuchtigkeitscremes widmen - Feuchthaltemittel,Weichmacher, Okklusiva. ( Humectants, Emollients, Occlusives)

Let’s learn together.

Was sind Feuchtigkeitscremes:

Feuchtigkeitscremes sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Hautpflege, insbesondere für Personen mit einer veränderten Hautbarrierefunktion und verminderter Hautfeuchtigkeit. Entgegen der landläufigen Meinung ist die Feuchtigkeitsversorgung der Haut für alle Hauttypen von wesentlicher Bedeutung - einschließlich fettiger und zu Akne neigender Haut.

Wie wirken Feuchtigkeitscremes?

Ursprünglich glaubte man, dass Feuchtigkeitscremes TEWL (Transepidermaler Wasserverlust) durch Okklusion verhindern (d. h. Eine Schicht auf der Haut erzeugen, die Wasser im Inneren einschließt). Nach der Entdeckung, dass Lipide (insbesondere Ceramide) eine wichtige Rolle bei der Hauthydratation spielen, ist nun bekannt, dass mehrere Mechanismen im Spiel sind.

Diese Mechanismen umfassen:

  • Reparatur der Hautbarriere,

  • Wassergehalt erhöhen,

  • TEWL reduzieren,

  • Lipidbarrieren wiederherstellen um Wasser anzuziehen, zu halten und neu zu verteilen.

Wieso ist eine Feuchtigkeitscreme so wichtig?

Die Verdunstung von Wassermolekülen kennen wir bereits aus der Physik. In der Kosmetik trifft die Verdunstung auf unsere Dermis zu und das Ergebnis ist trockene und/oder dehydrierte Haut.

Es gibt verschiedene Faktoren, die die Austrocknung der Haut beeinflussen können:

  • Umwelt,

  • falsche Reinigungsprodukte,

  • das falsche und zu häufige Verwenden von Peelings usw.

Was dabei passiert ist, dass der Feuchtigkeitsgehalt der Haut aus den Fugen gerät und die Lipide (Fette) entfernt werden. Den Prozess des Austrocknens der Haut, sprich der Verlust von Wasser aus dem Körperinneren an die Umgebung durch Verdampfung, wird auch als transepidermaler Wasserverlust (TEWL) bezeichnet. Dazu folgt noch ein ausführlicher Beitrag. Heute geht es um die Hauptgruppen der Feuchtigkeitscreme.

Wie versorge ich meine Haut mit Feuchtigkeit?

Eine gute Feuchtigkeitscreme ist wahrscheinlich der beste Weg, um das Erscheinungsbild trockener oder dehydrierter Haut sofort zu verbessern. Dabei spielen Feuchthaltemittel, Weichmacher und Okklusiva eine große Rolle.

Was sind Feuchthaltemittel, WEichmacher und Okklusiva? Wo liegt der Unterschied?

Eine Feuchtigkeitscreme enthält normalerweise alle drei Komponenten in unterschiedlichen Prozentsätzen. Einige enthalten möglicherweise mehr Feuchthaltemittel und fühlen sich wässriger an. Während andere mehr Weichmacher oder Okklusiva enthalten können und sich öliger anfühlen. Jede Marke hat ihre eigene Art, Feuchtigkeitscremes zu formulieren.

Was sind Feuchthaltemittel?

Feuchthaltemittel können Wasser von der Dermis und/oder von feuchten Umgebungsbedingungen in die Epidermis ziehen. Außerdem haben viele Feuchthaltemittel auch erweichende Eigenschaften. Aufgrund der Tatsache, dass Feuchthaltemittel Wasser aus der Dermis ziehen, kann eine übermäßige Verwendung die Bedingungen für trockene Haut verschlimmern. (Denkt an trockene Lippen und wenn ihr mit der Zunge drüberleckt) Glycerin gilt als eines der wirksamsten Feuchthaltemittel, obwohl Hyaluronsäure wahrscheinlich das bekannteste ist. Hyaluronsäure wirkt nicht nur als Feuchthaltemittel indem sie Wasser aus der Dermis in die Epidermis zieht, sie kann auch einen Film auf der Haut bilden, der den TEWL reduziert. Harnstoff und Milchsäure sind in geringen Konzentrationen feuchtigkeitsspendende Feuchthaltemittel. In höheren Konzentrationen wirken sie jedoch als chemische Peelings und steigern den Hautzellumsatz.

Weitere Beispiele für Feuchthaltemittel: Glycerin, Hyaluronsäure, Sorbitol, Butylene Glycol, Honig, Panthenol, Glykolsäure, Milchsäure, Urea.

Was sind Weichmacher?

Weichmacher erweichen, glätten und pflegen die Haut, indem sie die Lücken zwischen den Zellen/Hautschuppen füllen. Bei starker Anwendung können sie auch als Okklusivmittel wirken. Erweichungsmittel sind hauptsächlich Öle und Lipide, insbesondere Lipide, die natürlicherweise im Stratum corneum vorhanden sind. Dies kann dazu beitragen, erschöpfte Lipide wieder aufzufüllen und ist besonders wirksam wenn Ceramide, Cholesterine und Fettsäuren miteinander kombiniert werden. Eine Studie ergab, dass eine topische Creme, die alle drei Lipide kombiniert, die Hautfeuchtigkeit innerhalb von 30 Minuten nach der Anwendung verbessern konnte.

Weitere Beispiele für Weichmacher:  Aloe Vera, Sheabutter, Linolsäure, Ölsäure, Stearinsäure und Cetylalkohol. Darüber hinaus wirken einige Öle (zum Bsp. Mineralöl und Jojobaöl) sowohl als Weichmacher als auch als Okklusiva.

Was sind Okklusiva?

Okklusiva bilden eine Filmbarriere auf der Hautoberfläche, verschließen alles und verhindern den Wasserverlust deiner Haut. Sie erhöhen jedoch nicht die Feuchtigkeit deiner Haut, deshalb sind sie am wirksamsten wenn sie auf “feuchter” Haut aufgetragen werden. Das am weitesten verbreitete und wirksamste Okklusivmittel ist Vaseline, die den TEWL bei einer Mindestkonzentration von 5% um mehr als 98% senken kann. Die nächstbesten Okklusionsmittel sind Lanolin, Mineralöl und Silicone (zum Bsp. Dimethicon). Diese reduzieren den TEWL jedoch nur um 20-30%. Während Okklusionsmittel TEWL wirksam reduzieren, haben sie oft eine sehr fettige Konsistenz, was sie kosmetisch weniger ansprechend macht.

Weitere Beispiele für Okklusiva: Paraffin, Mineralöl, Bienenwachs, Squalane, Olivenöl, Avocadoöl.

Welche Hauttypen sollten worauf achten?

Ölige Haut: Diese Hauttypen benötigen normalerweise weniger "fettige" Zutaten und mehr "wässrige" Zutaten. Das bedeutet, dass sie sich mehr auf Feuchthaltemittel und weniger Okklusiva konzentrieren sollten. 

Trockene Haut: Trockene Hauttypen benötigen sowohl "fettige" als auch "wässrige" Zutaten. Sie sollten sich also sowohl auf Feuchthaltemittel als auch Okklusiva konzentrieren. Okklusiva arbeiten mit vorhandener Feuchtigkeit in der Haut. Wenn keine Feuchtigkeit vorhanden ist, können diese nicht helfen.

“Normale” Haut: Diesem “pflegeleichten” Hauttyp kann eine Zusammensetzung aus allen drei Komponenten zu gute kommen: Feuchthaltemittel, Weichmacher und Okklusiva.

Ein kleine Zusammenfassung:

Die ideale Feuchtigkeitscreme sollte die Hautbarriere reparieren, den Wassergehalt erhöhen, den transepidermalen Wasserverlust verringern und die Fähigkeit der Lipidbarriere wiederherstellen um Wasser anzuziehen, zu halten und neu zu verteilen.

Welche Feuchtigkeitscreme benutzt du zur Zeit? Welche zählt zu deinen absoluten Lieblingen?