Learning Together: Warum du 365 Tage im Jahr Sonnenschutz tragen solltest.

 
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Entstehung: 

Sonnenschutzmittel wurden erstmals Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt. Die ersten bekannten kommerziellen Produkte wie Ambre Solaire und Piz Buin wurden in den 1930er- resp. 1940er-Jahren lanciert.

Was sind Sonnenschutzmittel:

Sonnenschutzmittel sind Pflegemittel zur äußerlichen Anwendung, welche zur Vorbeugung von Hautkrebs, eines Sonnenbrandes und weiterer negativer Einflüsse der Sonneneinstrahlung auf der Haut verwendet werden. Die aktiven Inhaltsstoffe in einem Sonnenschutzmittel sind organische oder anorganische UV-Filter, welche UVA-Strahlen und UVB-Strahlen absorbieren, reflektieren oder streuen.

Struktur und Eigenschaften:

Es wird zwischen organischen und anorganischen UV-Filtern unterschieden. 

Beispiele für organische („chemische“) Filter:

Avobenzone,Tinosorb S,Tinosorb M ,Octisalte ,Oxybenzone,Homosalate,Neo Heliopan AP,Uvinul T 150 ,PABA,Ensulizole usw.

Beispiele für anorganische („physikalische“, mineralische) Filter:

Titandioxid (TiO2), Zinkoxid (ZnO)

Weil eine Substanz nicht das ganze Spektrum abdeckt, werden mehrere Filter miteinander kombiniert, um den notwendigen Schutz zu erreichen. Du kannst Sonnenschutzmittel verwenden, die nur organische Filter, nur anorganische Filter oder eine Kombination aus beiden enthalten.

Die Bezeichnung physikalischer Filter ist übrigens nicht ganz korrekt, da auch die anorganischen Filter chemische Verbindungen sind. Sie werden verarbeitet, um giftige Verunreinigungen zu entfernen und müssen häufig mit synthetischen Chemikalien beschichtet werden, um zu verhindern, dass sie photokatalytisch wirken, sich verklumpen und lückenhaften Schutz bieten.

Welche Filter freigegeben sind, ist von Land zu Land verschieden.

Wirkung der UV-Filter:

Sonnenschutzfilter absorbieren, reflektieren und streuen die UV-Strahlung und verhindern so ihre schädlichen Effekte auf die Haut, die Zellen, das Bindegewebe und das Erbmaterial. Sie sind nur gegen UVA (320–400 nm) oder UVB (290–320 nm) oder gegen beide Strahlungsarten wirksam. Die Filter können die UV-Strahlung beispielsweise in ungefährliche Wärme umwandeln. 

UVA-Strahlen sind zwar weniger stark, aber dafür dringen sie viel tiefer in die Haut. Obwohl deine Haut nicht so stark verbrennt wie bei UVB-Strahlen, können UVA-Strahlen durch Wolken und Fensterscheiben dringen und sind sehr eng mit Hautkrebs und der Hautalterung verbunden. 

Verwende daher unbedingt ein Sonnenschutzmittel mit dem Aufdruck “Broad Spectrum”, um dich vor UVA zu schützen.

Was bedeutet LSF:

Im Deutschen bedeutet LSF  „Lichtschutzfaktor“. 

Im Englischen wird der LSF als SPF (Sun Protection Factor) bezeichnet. 

Der Lichtschutzfaktor ( LSF „Faktor 6“, „Faktor 30“, „Faktor 50“...), der auf der Packung der Produkte angegeben ist, bezieht sich auf die UVB-Strahlung. Er gibt an, wie viel länger man sich in der Sonne aufhalten kann, bis sich eine Rötung entwickelt. 

Hier ein Beispiel:

Eine Eigenschutzdauer von 10 Minuten kann mit einem Faktor 30 auf 300 Minuten verlängert werden. Das sollte eigentlich bedeuten, dass Personen mit einem Eigenschutz von 10 Minuten und einem Sonnenschutzmittel mit LSF 30 fünf Stunden in der Sonne verbringen könnten, bis sich eine Rötung auf ihrer Haut entwickelt. 

Vorsicht:

Um diesen Faktor zu erreichen, muss jedoch sehr viel Sonnenschutzmittel aufgetragen werden. Forschungen haben gezeigt, dass dies im wahren Leben sehr unrealistisch ist. Der angegebene Lichtschutzfaktor wird deshalb kaum je erreicht.

Wofür werden Sonnenschutzmittel angewendet:

Zum Schutz der Haut vor Sonnen- und UV-Strahlung. Zur Verhinderung eines Sonnenbrandes, einer vorzeitigen Hautalterung, Pigmentflecken und der durch Strahlung assoziierten Hauterkrankungen:

  • Melanom

  • Aktivische Keratose

  • Basaliom

  • Spinaliom

Die Dosierung:

In erster Linie sollte ein Sonnenschutzmittel immer Gemäß der Gebrauchsinformation ausreichend, gleichmäßig und möglichst lückenlos verwendet werden. Damit das gesamtes Gesicht und der Körper den angegebenen Lichtschutzfaktor erhalten, wird für Erwachsene ungefähr das Volumen eines normalen Schnapsglases empfohlen. Der Lichtschutzfaktor wird mit dem aufgetragenen Produkt bei einer Dichte von 2 mg/cm² gemessen. Das entspricht einem Viertel Esslöffel auf deinem Gesicht (1,25g). 

Dies ist die Menge, die in SPF-Tests verwendet wird.

Es wird auch empfohlen, Sonnenschutzmittel 15 Minuten vor dem Sonnenbad aufzutragen, damit sich eine schöne, gleichmäßige Schicht auf der Haut bilden kann.

Haltbarkeit: 

Die Haltbarkeit der Produkte ist limitiert. Nach dem Öffnen dürfen sie in der Regel etwa ein Jahr verwendet werden. 

Vorsicht:

Die in Sonnencreme enthaltenen Wirkstoffe verklumpen mit der Zeit, was bedeutet, dass du eine Sonnenbrand bekommen könntest. Wenn du deinen Sonnenschutz an einem heißen Ort (wie beispielsweise deinem Auto) aufbewahrst, werden die Wirkstoffe auch schneller abgebaut.

Also: Lieber auf Nummer sicher gehen, wenn es um Hautkrebs geht.

Wasserfestigkeit:

Sonnenschutzmittel sind nur begrenzt wasserfest. Nicht nur beim Schwitzen und Baden, sondern auch beim Trocknen der Haut mit einem Tuch geht viel Schutzleistung verloren. Deshalb sollten die Mittel in der Regel mehrfach nachgetragen werden, um die Wirkung aufrecht zu erhalten. Vorsicht: Die Gesamtschutzdauer kann dadurch allerdings nicht verlängert werden!

Unerwünschte Wirkungen:

Es kann vorkommen das Sonnenschutzmittel lokale Hautreaktionen, Hautreizungen und allergische Reaktionen verursachen. 

Die anorganischen Filter Zinkoxid und Titandioxid können zu einer Weißfärbung der Haut führen und die Haut etwas austrocknen. Je feiner die Partikel im Produkt sind, desto weniger ist dieser Effekt gegeben. Mittlerweile gibt es viele „moderne“ Produkte, bei denen der sogenannte „Weißel-Effekt“ praktisch ausbleibt.

Die organischen Sonnenschutzfilter sind nicht unumstritten, weil in Labor- und Tierversuchen Effekte auf das Hormonsystem gezeigt wurden (endokrine Disruptoren). Oxybenzon ist ein organischer Filter, der für hohe hormonellen Einwirkungen bekannt ist.

Was du wissen solltest:

Forscher haben jedoch berechnet, dass beim Menschen 227 Jahre kontinuierlich Oxybenzon-Sonnenschutzmittel verwendet werden müssen, um eine entsprechende Menge zu erhalten, die eine spürbare hormonelle Wirkung hervorruft. Deshalb bewerten Forscher und Behörden sie als sicher. Bei den organischen Filtern können einige Substanzen zudem photoinstabil sein, d.h. sie können sich unter der UV-Strahlung zersetzen (z.B. Avobenzon, Dibenzoylmethane). Die anorganischen Filter sind jedoch photostabil.

Wie finde ich nun das richtige Sonnenschutzmittel?

Ein Sonnenschutzmittel sollte ein Produkt sein, welches du gerne trägst. Denn du sollst es ja 365 Tage im Jahr tragen!

Worauf jeder achten kann: Mind. SPF 30 und Broad Spectrum (UVB + UVA)

Worauf du persönlich achten kannst:

  • Farbe (passt es zu deiner Hautfarbe, hinterlässt es einen weißen Schleier)

  • Textur (wie fühlt sich die Textur auf deiner Haut an, achte auf deinen Hauttyp)

  • Tragekomfort (wie veträgt sich dein Sonnenschutzmittel mit deinen restlichen Hautpflege-Produkten)

  • Allergien (gibt es bestimmte Filter, die auf deiner Haut allergische Reaktionen hervorrufen)

  • Preis (der Preis eines Sonnenschutzmittels sollte dir keine Kopfschmerzen bereiten)

Wie wende ich ein Sonnenschutzmittel an:

Der Sonnenschutz sollte als letzte Schritt in deiner Morgen-Routine angewendet werden.

Ein Beispiel: (Reinigung - Pflege - Sonnenschutz)

Danach kannst du mit deiner Make-Up Routine weitermachen, wenn du das möchtest.

Am Abend wird der Sonnenschutz in einem Reinigung-Schritt abgetragen. Danach kannst du mit deiner üblichen Nacht-Routine weitermachen.

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