Learning Together: Reibeisenhaut (Keratosis Pilaris) - Ursachen, Pflege und Tipps

 
 

Reibeisenhaut, medizinisch als Keratosis Pilaris bezeichnet, ist eine weit verbreitete, jedoch meist harmlose Hauterscheinung, die oft weniger Aufmerksamkeit erhält, als sie verdient.

Sie zeigt sich durch kleine, raue Erhebungen auf der Haut, die oft als "sandpapierartig" beschrieben werden. Besonders betroffen sind die Oberarme, Oberschenkel und manchmal auch das Gesicht. Obwohl Reibeisenhaut harmlos ist, kann sie das Hautbild beeinflussen und Betroffene belasten.

In diesem Artikel erkläre ich dir, was Reibeisenhaut ist, welche Ursachen dahinterstecken und wie du deine Haut optimal unterstützen kannst.

Let’s learn together.

Was ist Reibeisenhaut?

Reibeisenhaut ist eine Verhornungsstörung der Haut, bei der die Haarfollikel durch eine übermäßige Produktion von Keratin, einem schützenden Protein, verstopft werden. Das Ergebnis sind kleine, harte Erhebungen, die manchmal mit leichten Rötungen oder Juckreiz einhergehen. Diese Verhornung tritt häufiger bei Menschen mit trockener Haut oder einer familiären Veranlagung auf.

Ursachen von Reibeisenhaut

Die genauen Ursachen von Keratosis Pilaris sind noch nicht vollständig erforscht, aber die folgenden Faktoren spielen eine Rolle:

  1. Genetik: Reibeisenhaut tritt oft familiär gehäuft auf. Wenn ein Elternteil betroffen ist, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass auch die Kinder darunter leiden.

  2. Hauttyp: Menschen mit trockener Haut oder Hauterkrankungen wie Neurodermitis sind besonders anfällig.

  3. Verhornungsstörung: Die Haut produziert zu viel Keratin, das sich in den Haarfollikeln ansammelt und diese verstopft.

  4. Klima: Kaltes und trockenes Wetter kann die Symptome verschlimmern, da die Haut in solchen Bedingungen zu Trockenheit neigt.

Wie erkennt man Reibeisenhaut?

Reibeisenhaut zeigt sich typischerweise durch:

  • Kleine, raue Erhebungen, oft hautfarben oder leicht rötlich.

  • Trockene oder raue Hautpartien.

  • Häufig betroffene Stellen: Oberarme, Oberschenkel, Gesäß und gelegentlich das Gesicht (besonders die Wangen).

  • Ein "sandpapierartiges" Gefühl beim Berühren der betroffenen Haut.

Behandlung: Kann man Reibeisenhaut "wegpflegen"?

Leider nein. Reibeisenhaut kann in vielen Fällen nicht vollständig entfernt werden, da eine genetische Veranlagung vermutet wird. Allerdings gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das Hautbild deutlich zu verbessern und die rauen Stellen zu mildern.

1. Sanfte Reinigung

  • Verwende milde, pH-hautneutrale Reiniger, die die Haut nicht austrocknen.

2. Regelmäßiges Peeling

  • Chemische Peelings mit Wirkstoffen wie Salicylsäure , Glykolsäure oder Milchsäure helfen, abgestorbene Hautzellen sanft zu entfernen und die Verhornung zu lösen.

  • Mechanische Peelings (z. B. Peelinghandschuhe, Schwämme) können ebenfalls verwendet werden. Dabei ist es wichtig, sanften Druck und kreisende Bewegungen anzuwenden, um die Haut zu schonen.

3. Feuchtigkeitspflege

  • Produkte mit Urea, Glycerin, Panthenol oder Ceramiden spenden intensive Feuchtigkeit und verbessern die Hautstruktur.

  • Produkte mit Urea (hochkonzentriert ab 10 %) können keratolytisch wirken und bei der Abschuppung der Hautzellen helfen.

4. Retinoide

  • Retinoide wie Retinal oder Retinol können langfristig die Verhornungsstörung regulieren und die Hauterneuerung anregen.

  • Achtung: Retinoide sollten langsam eingeführt und mit Sonnenschutz kombiniert werden.

  • Retinoide sollten in der Schwangerschaft nicht genutzt werden!

5. Professionelle Behandlungen

  • Die Dermatologie und/oder medizinische Kosmetik bieten chemische Peelings, Mikrodermabrasion oder Lasertherapie an, um das Hautbild zu verfeinern.

6. Ernährung

  • Eine ausgewogene Ernährung kann das Hautbild positiv beeinflussen. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren (z. B. Fisch, Leinsamen) und Vitamin A (z. B. Karotten, Süßkartoffeln) sind, können die Hautgesundheit unterstützen.

  • Lasse deine Vitalwerte bei deinem Arzt oder deiner Ärztin kontrollieren und behebe eventuelle Mängel durch eine ausführliche Ernährungsberatung, Ernährungsanpassung oder bei Bedarf durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.

Pflege-Tipps für den Alltag

  • Geduld: Die Reibeisenhaut braucht Zeit. Erste Verbesserungen können Wochen oder Monate dauern.

  • Regelmäßigkeit: Eine konsequente Pflegeroutine und ein angepasster Lebensstil sind essenziell, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen und das Hautbild langfristig zu verbessern.

  • Sonnenschutz: UV-Strahlen können die Haut reizen und Symptome verschlimmern. Sonnenschutz ist daher sehr ratsam.

  • Vermeide heißes Wasser: Heiße Duschen können die Haut austrocknen und die Verhornung verschlimmern. Besser lauwarmes Wasser verwenden.

Reibeisenhaut bei Kindern und Babys

Reibeisenhaut kann bereits im Kindesalter oder bei Babys auftreten, besonders an den Wangen, Oberarmen oder Beinen. Die Pflege sollte hier besonders sanft und beruhigend sein. Produkte ohne Duftstoffe und reizende Inhaltsstoffe wären sehr empfehlenswert.

Produktmöglichkeiten:

La Roche Posey - Lipikar Baume

Avene - Cicalfate

Tetesept - SOS Hautwohl Creme

Die Verbindung von Hautpflege und emotionalem Wohlbefinden – für deine Haut und deine Seele

Reibeisenhaut mag hartnäckig sein, doch mit der richtigen Pflege und etwas Geduld kannst du das Erscheinungsbild deiner Haut spürbar verbessern. Auch wenn die Verhornungsstörung nicht vollständig verschwinden sollte, können eine liebevolle, konsequente Pflegeroutine und ein bewusster Lebensstil das Hautbild deutlich harmonisieren und dein Wohlbefinden steigern. Denn genau darum geht es auch!