Learning Together: Was sind Aknenarben und welche Behandlungen helfen wirklich!?
Wie kommt es zu Aknenarben und Pickelmalen?
Gerade bei schwereren Akne-Verläufen können deutlich sichtbare Aknenarben oder Pickelmale auf der Haut zurückbleiben. Neben der Erkrankung an sich, sind Spätfolgen in Form von psychischen Belastungen keine Seltenheit bei den Betroffenen. Glücklicherweise gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten diesen Aknenarben zu Leibe zu rücken.
Wie kann ich Aknenarben vorbeugen?
Die beste Behandlung ist und bleibt die Prävention – sprich es gar nicht erst zur Bildung von Narben kommen zu lassen. Solltest du dennoch akut unter Akne leiden, sollte der erste Weg immer zu einer Aussprache mit ExpertInnen führen. Durch einen auf deine Haut und deinen Hautzustand angepassten Behandlungsplan, kann deine Akne nachhaltig gemildert und somit eine Narbenbildungen verhindert werden.
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Was ist der Unterschied zwischen Pickelmalen und Aknenarben?
Pickelmale:
Um Akne und Narben zu behandeln ist es hilfreich zu lernen, wie man zwischen beidem unterscheidet. Was viele Menschen nicht wissen: Ein dunkler oder rosa Fleck auf der Haut ist in der Regel keine Aknenarbe. Eine Entzündung der Haut hinterlässt häufig Flecken als Teil des natürlichen Heilungsprozesses. Die Entzündung beschleunigt die Pigmentproduktion und erzeugt Pickelmale, die in mehrere Wochen bis Monate von selbst verblassen. Im Gegensatz zu Narben fühlen sich diese glatt an (nicht erhaben oder eingedrückt) und weisen darauf hin, dass die Haut nicht dauerhaft durch Kollagen geschädigt wird.
Aknenarben:
Aknenarben hingegen entstehen wenn die Haut geschädigt wird. Das führt zu einer abnormalen Kollagenproduktion. Die Haut erscheint eingesunken oder erhaben.
Arten der Aknenarben:
Es gibt mehrere Arten von Aknenarben: eingesunkene und erhabene. Eingesunkene Narben können wie Gruben oder Krater aussehen und erhabene Narben können fest sein.
1. Atrophe Narben
Die werden auch häufig als „Eispickelnarben“ bezeichnet. Sie entstehen wenn die Wunde nicht richtig abheilt und zu wenig Kollagen gebildet wird. Die Narbe bildet sich dann unterhalb des umliegenden Gewebes und es entsteht eine kleine sichtbare Vertiefung.
2. Hypertrophe Narben
Hypertrophe Narben erkennst Du an einer Wölbung des Haut- bzw. Narbengewebes. Dort wo ein entzündeter Pickel war, produziert die Haut „minderwertiges“ Gewebe. Dieses hat nicht die gleiche Struktur wie gesundes Gewebe. Es wirkt dicker und liegt über der umgebenden Haut.
3. Keloide
Wenn eine Narbe im Vergleich zur hypertrophen Form unkontrolliert weiterwuchert und sich in andere Hautbereiche ausdehnt, wird diese Wundheilungsstörung als Keloid bezeichnet. Diese Narbenform kann in seltenen Fällen bei Akne auftreten, ist jedoch häufiger nach Verbrennungen oder Verätzungen zu beobachten.
Wie lassen sich Aknenarben entfernen?
Du hast von deiner Akne-Erkrankung unschöne Narben zurückbehalten, die du gern loswerden möchtest? Dann stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung – je nach Beschaffenheit, Größe und Form der Narben. Die Behandlung sollte allerdings erst nach überstandener Akne-Erkrankung erfolgen.
Wichtig: Einige der Behandlungen können teils schmerzhaft sein und sind gleichbedeutend mit einer langwierigen Prozedur. Lass dich auf jeden Fall von ExpertInnen ausführlich beraten, bevor du dich für eine Möglichkeit entscheidest.
Behandlungen:
Chemische Peelings
Fachleute, wie Dermatologen oder Kosmetiker, können die Aknenarben mit Peelings behandeln. Hier werden Fruchtsäuren, Salicylsäure oder Trichloressigsäure (TCA) in unterschiedlichen Konzentrationen aufgetragen. Das Hautbild wird durch dieses Verfahren insgesamt glatter und ebenmäßiger. Generell gilt, dass eine stärker konzentrierte Fruchtsäure tiefere Hautschichten abtragen kann.
Mikrodermabrasion
Diese Methode ist eine relativ sanfte Art der Hautabschleifung – hier werden die oberen Hautschichten mechanisch mit Hilfe kleiner Kristalle abgetragen. Die Behandlung wirkt sich positiv auf das Hautbild aus und ist auch bei trockener Haut, großen Poren oder auch Schwangerschaftsstreifen zu empfehlen.
Gut zu wissen: Die Behandlung ist schmerzfrei und wird üblicherweise von KosmetikerInnen durchgeführt. Allerdings sollte die Mikrodermabrasion in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, um effektive und andauernde Behandlungserfolge zu erzielen.
Mikroneedeling
Diese Behandlung wird üblicherweise von einem Dermatologen oder einer medizinischen KosmetikerInnen durchgeführt. Es gibt auch entsprechende Geräte für die Anwendung zu Hause. Ich empfehle dir aber ausschließlich den Profis zu vertrauen, um Fehler bei der Anwendung und den damit möglichen Entzündungen zu vermeiden. Also, Finger weg von den Home-Geräten!
Beim Microneedling wird die Haut mit einem Dermaroller oder einem Dermapen behandelt, die mit vielen feinen Nadeln bestückt sind. Diese stechen in die oberste Hautschicht. Dadurch wird der Haut signalisiert es würde eine Verletzung vorliegen, die repariert werden muss. Sie reagiert darauf, indem vermehrt Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure ausgeschüttet werden. Dadurch kann die Haut schon nach kurzer Zeit straffer, fester und frischer aussehen.
Unterspritzungen
Aknenarben können auch mit Injektionen behandelt werden.
Bei Atrophen Narben wird die Hyaluronsäure unter die Vertiefung gespritzt, um die unebene Stelle so aufzufüllen. Da diese Hyaluronsäure aber nach und nach vom Körper abgebaut wird, ist das Ergebnis nicht von Dauer.
Hypertrophe Narben werden dagegen mit Corticoiden (Kortison) unterspritzt, was dazu führen soll, dass sich Narbengewebe abbaut und die Erhebung kleiner wird.
Kryotherapie
Eine Möglichkeit zur Behandlung von Keloiden ist die Vereisungstherapie, bei der Narben mit Flüssig-Stickstoff vereist werden. Durch die Kälte stirbt das Gewebe ab. Anschließend spritzen Ärzte ein Kortisonpräparat in das Gewebe.
Nachteil: Diese Behandlung dauert meist ziemlich lange und kann sich über Jahre erstrecken. Denn um die Keloiden Stück für Stück zu reduzieren, muss jede Stelle einzeln behandelt werden.
Lasertherapie
Bei der Lasertherapie wird die Haut gezielt verletzt, so dass der natürliche Selbstheilungsprozess der Haut aktiviert wird. Die Haut erneuert sich und das Hautbild erscheint glatter. Da die zur Verfügung stehenden Laservarianten recht umfangreich sind, sollte diese Form der Behandlung nur von einem erfahrenen Fachpersonal aus der Dermatologie oder ästhetischen Medizin vorgenommen werden, um Verletzungen der angrenzenden Hautpartien zu vermeiden. Für diese Behandlungsform können ebenfalls mehrere Sitzungen nötig sein.
Beispiele: TCA Cross, Fractional Laser, Vascular Laser